Grenzen, Gipfel und Ganoven

Es herrscht Betriebsamkeit an der Grenze zwischen Belize und Guatemala doch es scheint alles seinen geordneten Weg zu haben. In der, sagen wir mal, Reihe mischen sich Belizianer, Guatemalteken und Rucksacktouristen welche der Bus stuendlich ausspuckt. Doch eine staubige Gestalt welche nur unschwer als Motorradfahrer zu erkennen ist hebt sich von all den anderen ab. Nach doppelten Blick bestaetigt sich beidseitiger Verdacht, der Motorradfahrer ist Liam aus Irland und wir sind die Familie welche vor drei Jahren noch mit einem Kind unterwegs war.

Wir hatten uns auf unsserer ersten Reise Alp to ALp in Pakistan kennengelernt. Unsereins war inzwischen 2 Jahre zu Hause um zu arbeiten, Liam ist immer noch unterwegs.

So klein kann die Welt sein dachten wir uns gerade als sich ein Oesterreicher zu erkennen gibt welcher uns bereits in Canada gesehen hat.

Nach dieser herzhaften Begegnung fuhren wir voll mit neuer Abenteuerlust nach Guatemala.

Die Ruinen von Tikal versetzen uns ein weiteres mal in das Reich der Maya. Ihre im Nebel verschwindende Tuerme verstaerken noch die mystische Stimmung welche ueber dem Platz liegt.

Tracht in Guatemala

Von Mythos und Nebel ist im Hochland keine Spur. Frauen tragen Ihre Kinder in bunte Tuecher gehuellt mit aif das Feld, die Ernte wird in einem weiteren bunten Tuch auf dem Kopf nach Hause balanciert. Ein Farbenfest fuer unsere Augen welche sich momentan nur sehr langsam fortbewegen.

Die von uns ausgesuchte Strasse zwischen Coban und Sacapulas gilt als die schoenste aber auch schlechteste Strasse Guatemalas. Sie windet sich ueber Berge und in Taeler und faehrt sich wie auf Kopfsteinpflaster wo beim legen drei der vier Pflasterer auf Siesta waren. Nach einem ganzen Tag Fahrt haben wir 70 km hinter uns gebracht.

Strasse in den Bergen

Ein paar Kilometer spaeter erreichen wir Lake Atitlan welcher von drei Vulkanen gesaumt wird. Dort treffen wir auch den Motorradfahrer Georg wieder welchen wir aus der Baja California kennen und ich kann ihn ueberreden dass es eine gute Idee ist einen der drei Vulkane zu besteigen. Nach 2 Stunden auf immer kleiner werdenden Dschungelpfaden befreit uns schliesslich die Polizei!! mit der Machete aus dem Dickicht und bringt uns auf den richtigen Pfad zum Gipfel.

am Vulkan San Pedro

Einen weiteren noch aktiven Vulkan erklommen Bridge die Kinder und ich ein paar Tage spaeter als Ausflug von Guatemala City wo wir drei Tage bei Alfonso und Maria verbrachten welche bei uns im Sommer an einer Fahrradtour teilgenommen haben.

Der Abschied faellt uns schwer, ungefaehr so schwer wie die Schiebetuer auf Bridgets Hand faellt als ich sie gerade schliesse und sie noch etwas in den Bus legt. Doch da es nicht so schlimm aussieht geht es erst mal weiter.
(Bridge meint:"Obwohl es sehr schlimm aussieht fahren wir trotzdem weiter"). Einen Spezialbericht aus dem Krankenhaus in Tegucigalpa/Honduras gibt es sobald sie wieder schreiben kann.

Wir stehen mittlerweile wieder an einer Grenze, diesmal zu Honduras. Es scheint hier nichts mehr geregelt abzulaufen auch verirren sich keine Touristen mehr hierher nur 3-7 Burschen zappeln um mich rum und wollen mir durch den Buerokratiedschungel helfen.

Hilfe an der Grenze

Fuer was man zahlen muss ist fraglich doch das wieviel und wo steht fest, 1200 Lempias (72UsDollar) fuer alles zusammen bei dieser Beamtin. Ein Teil davon fuer die Erlaubniss das Auto ins Land zu bringen.

Mir ist das eindeutig zuviel, frage noch mal nach, gehe wieder komme wieder usw.. Schliesslich lege ich Ihr 200 auf den Tisch sie nimmt sich 120 zeigt mir die Preisauszeichnung auf dem Permit und schiebt 80 zu Ihrem Kollegen rueber der zuerst etwas auf dem Computer geschrieben hat. Ich verlange diese wieder zurueck, sie gibt sie mir, ich gehe, Die Burschen welche seit gut 2 Stunden um mich huepfen verschwinden ploetzlich, ich starte den Bus fahre ueber die Grenze - alles in Ordnung. Dann frage ich mich haette ich vor kurzem nicht noch 1200 zahlen sollen? und letztendlich reichten 120 (7 US Dollar)!

Andere Grenzen andere Sitten und das Abenteuer geht weiter.

Home