8. September 99
Im VW-Bus auf Weltreise

Ein junges Salzburger Ehepaar fährt mit dem 10 Monate alten Sohn nach Neuseeland - "Alp to Alp"

SALZBURG (SN-wid). Der zehn Monate alte Yannik ist zwar erst im Krabbelalter, aber schon ein Weltenbummler. Im krassen Gegensatz zu Gleichaltrigen wird Yannik in den nächsten Monaten sein Gitterbett mit einem VW-Bus tauschen und mit seinen Eltern auf Weltreise gehen. Gemeinsam mit dem Junior und Gattin Bridge brach der Salzburger Sportlehrer Rupert Riedl am Montag zu einer 20.000 Kilometer langen Busreise auf. Das Ziel: Neuseeland.

"Alp to Alp - eine Reise von den österreichischen bis zu den neuseeländischen Alpen", heißt die Reise der abenteuerlustigen Familie. Laut Plan wird die Fahrt acht Monate lang dauern.

"Fünf Monate lang werden wir in einem umgerüsteten, 50 PS starken Bus bis nach Indien unterwegs sein. Danach verschiffen wir das Auto und reisen per Flugzeug nach", erklärt Riedl. Unter anderem war er 1998 auch Teilnehmer an der Camel-Trophy.

Wenn es keine schwerwiegenden Zwischenfälle gibt, wird das Trio von September bis Jänner mit Italien, Griechenland, Türkei, Iran, Pakistan, Nepal und Indien sieben Länder durchqueren, ehe es Ende April die schöne Landschaft Neuseelands für sich entdecken will.

Die Idee für "Alp to Alp" hatte Riedls Gattin schon vor zwei Jahren: "Eigentlich wollten wir schon damals fahren, aber dann ist uns die Geburt von Yannik dazwischen gekommen", berichtet Riedl. Nach längeren Überlegungen hat sich das Ehepaar dazu entschlossen, den Familiennachwuchs auf die Reise mitzunehmen.

Dass ein zehn Monate alter Bub für die anstrengende Fahrt in einem 21 Jahre alten Kleinbus noch zu klein sei, glaubt Rupert Riedl nicht: "Wir haben uns mehrmals mit dem Kinderarzt beraten. Yannik muss so gut wie möglich vor Hitze geschützt werden, und er bekommt nur abgekochtes Wasser zu trinken", betont der 29-jährige Vater.

Im Inneren des Busses, dessen Tacho schon 200.000 Kilometer anzeigt, hat Riedl für seinen Sohn ein geräumiges Spezialbettchen zum Schlafen eingebaut. Der Bus, "der schon halb Europa gesehen hat" (Riedl), wurde in tagelanger Arbeit reisetauglich gemacht.

Um genug Platz für Proviant sowie Wasser- und Benzinkanister zu schaffen, hat Riedl eine praktische Lösung gefunden: "Ich habe große Ölfässer zusammengeschweißt und am Dach angebracht. Wir brauchen nämlich viel Stauraum, da wir unter anderem unsere Räder, die Surfbretter und eine Riesenmenge Windeln mitnehmen müssen."

©Salzburger Nachrichten 1999